FAQ : Fragen/Antworten -
Es gibt verschiedene Theorien. Heute geht man jedoch davon aus, dass es mehrere Gründe gibt, die oft biologischer, psychologischer und sozialer Natur sind.
Dem Lernprozess scheint eine wichtige Rolle zuzukommen. Spielt eine Person und gewinnt sie, lernt sie, dass dieses Verhalten (spielen) eine positive Konsequenz (Geld gewinnen) hat. Bei Glücks- und Geldspielen fallen die Gewinne zufällig an und lassen sich nicht vorhersehen. Neurowissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch bestätigt, dass bestimmte Menschen trotz dieses Wissens dazu tendieren, ihr Verhalten fortzusetzen, obwohl die positiven Konsequenzen nur gelegentlich eintreffen. Beim Spiel bedeutet dies konkret, dass der Spielende in der Hoffnung auf einen Gewinn weiterspielt, obwohl seine Verluste grösser sind als seine Gewinne! Personen, die mit Spielproblemen kämpfen, geben oft an, dass sie zu Beginn ihrer „Karriere“ einmal einen grossen Gewinn gemacht haben. Dann läuft alles so ab, wie wenn sie diese Erfahrung in ihrem Gedächtnis gespeichert hätten, und sie nähren die Hoffnung, dass sich ein solcher Gewinn wiederholen könnte.
Auch falsche Vorstellungen werden als häufige Ursache für exzessives Spielen genannt. Ein Spielsüchtiger geht bezüglich des Spielens von einer falschen Vorstellung aus, vor allem was die Möglichkeit betrifft, den Ausgang des Spiels positiv beeinflussen zu können. Diese falschen Vorstellungen verstärken die Hoffnung auf einen Gewinn und verstärken deshalb das Spielverhalten.
Man muss sich unbedingt in Erinnerung rufen, dass es bei Glücks- und Geldspielen keine Verbindung zwischen den verschiedenen gespielten Partien gibt. Jede Partie ist unabhängig und es ist unmöglich, den Ausgang des Spiels vorauszusehen, selbst wenn man die vorhergehenden Einsätze kennt (es gibt keine Wechselbeziehung unter den Spielrunden).
Eine andere unter den Spielsüchtigen weit verbreitete falsche Meinung ist die Überzeugung, dass man umso mehr Gewinnchancen hat, je länger man spielt, oder dass nach einem Gewinn kurz darauf oft ein zweiter Gewinn ausgeschüttet wird. Das ist absolut falsch.
Letztendlich geht man auch davon aus, dass die Spielsucht eine biologische Grundlage haben kann, die allen Abhängigkeitsproblemen, einschliesslich exzessivem Spielen, gemeinsam ist. Der so genannte Belohnungskreislauf entspricht dem Dopaminkreislauf bzw. einem Neurotransmitter, der beim Belohnungs- und Bestärkungskreislauf eine Rolle spielt. Spielende, die ein Spielproblem haben, weisen Unregelmässigkeiten in diesem dopaminergischen Kreislauf auf, was zu einem Spannungsgefühl führt. Das Spiel wird in diesem Fall als Mittel benutzt, das Dopaminniveau zu regeln, um die Spannung vorübergehend zu senken.
(Quelle: www.sos-jeux.ch)